In diesem exklusiven Interview gewährt uns der renommierte Koch Andi Schweiger tiefe Einblicke in seine Leidenschaft für das Kochen und die Bedeutung seines wichtigsten Werkzeugs - dem Messer. Wir erfahren, warum er stets sein eigenes Messer mit in den Urlaub nimmt und wie es für ihn untrennbar mit seinem kulinarischen Anspruch und Genuss verbunden ist. Erfahren Sie mehr über Andis Philosophie, seine Leidenschaft für Herausforderungen und die ständige Weiterentwicklung in der kulinarischen Welt. Lassen Sie sich von Andis Begeisterung und Hingabe für das Kochen inspirieren.
Andi, warum nimmst du ein Messer mit in den Urlaub?
Wenn ich mich im Urlaub befinde, lege ich großen Wert auf die Qualität des Essens und das Kochen im Allgemeinen. Aus diesem Grund bevorzuge ich es, nicht in Hotels zu übernachten, da die dort angebotenen Speisen oft nicht meinen hohen Ansprüchen genügen. Für mich gehört es zum Urlaubserlebnis dazu, auf Bauernmärkte zu gehen und frischen Fisch, Fleisch und Gemüse zu kaufen, abhängig von meinem Aufenthaltsort.
Ob wir zelten, in einem Bungalow übernachten oder bei Freunden im Ausland zu Gast sind - ich übernehme stets die Rolle des Chefkochs und bereite die Mahlzeiten zu. Dabei habe ich immer mein eigenes Schneidebrett und mein vertrautes Messer zur Hand. Das ist für mich unverzichtbar.
Wenn Kochen dein Job ist, willst du dann im Urlaub nie eine Pause davon haben?
Ja, normalerweise suche ich im Urlaub nach einer Pause vom Kochen, aber in diesem Fall ziehe ich es vor, ein gutes Restaurant aufzusuchen. Wenn ich beispielsweise in Spanien bin, gehen wir zum Mittagessen aus. Das ist etwas anders, denn in Spanien isst man zwischen 13 und 17 Uhr zu Mittag, und abends bereiten wir entweder in unserer Ferienwohnung oder in unserem Ferienhaus selbst das Essen zu. Ich mische also beides. Für mich ist es wichtig, eine hohe Qualität zu erleben. Selbst wenn ich in einem erstklassigen Hotel übernachte, bin ich mit dem Essen oft nicht vollends zufrieden. Daher bevorzuge ich die Frische und Qualität der Zutaten. Selbst in guten Hotels findet man oft dieselben Gerichte, und das langweilt mich ein wenig.
Es scheint so, als ob deine Verbindung zu Messern eher emotional ist. Bringst du den Teilnehmern in deiner Kochschule die Bedeutung von gutem Werkzeug bei?
Wir hoffen, du wirst nie auf deinem Motorrad angehalten, wenn du eine Tasche mit Messern dabei hast.
Ich könnte viele Geschichten erzählen, wie oft ich versehentlich mit Messern im Handgepäck geflogen bin ...
Aber beim Kochen ist das Messer nunmal das wichtigste Werkzeug. Wenn ich also im Gepäck keinen Platz für etwas anderes habe, dann schaffe ich Platz für mein Messer. Im schlimmsten Fall kann ich sogar auf einem Tisch schneiden, aber ein scharfes Messer ist unverzichtbar. Genauso wie der Reifen die Verbindung zwischen meinem Motorrad und der Straße herstellt, ist das Messer die Verbindung zwischen meinen Händen und den Lebensmitteln, die ich verarbeite.
Ich kann die Seele eines Kochs immer an den Messern erkennen, die er benutzt
An den Messern kann man vieles erkennen. Ich betone stets, dass es nicht so sehr auf die Art des Messers ankommt, sondern auf dessen Schärfe. Als Köche wählen wir immer die schärfste Klinge. Ob ich einen Fisch mit einem kleinen oder einem großen Messer filetiere, spielt für mich keine Rolle, solange es scharf ist. Denn die Schärfe ist das Entscheidende.
Welchen Einfluß hatten deine Eltern auf deine Kochleidenschaft?
Mein Vater fand seine Leidenschaft in der Arbeit mit Holz und meine Mutter entdeckte ihre Passion in der Patisserie. Durch sie habe ich gelernt, die Perfektion eines Handwerks zu schätzen. Wenn ich eine Küche betrete kommt das alles zusammen. meine Gerichte sind Ausdruck meiner Persönlichkeit. Meine Ansprüche sind auf höchste Qualität ausgerichtet. Dabei geht es nicht nur um Hummer und Kaviar, sondern auch um Kreativität und die grundlegende Qualität der Zutaten. Ein gutes Werkzeug ist dabei natürlich unerlässlich. Ich bin so gut ausgestattet, weil es mein Anspruch ist. Mit meinen Werkzeugen verbinde ich Erinnerungen und Emotionen.
Das Leben ist zu kurz für langweilige Dinge
Für mich persönlich ist dieser Satz ein fester Bestandteil meines Charakters. Man kann auch sagen: "Das Leben ist zu kurz für mittelmäßige Dinge und für schlechte Qualität"
Ich bin immer auf der Suche nach etwas Neuem da draußen. Auch im Hinblick auf die Technik gibt es eine ständige Weiterentwicklung. Es geht immer vorwärts. Man übertrifft sich immer wieder selbst. Das kann anstrengend sein, aber es ist auch faszinierend. Und für mich persönlich ist es äußerst interessant.