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G E NU S S

AUFGUSS -ZEIT!

Der frisch (und eher grob) gemahlene

Kaffee wird in der Pressstempelkanne

mit heißem Wasser aufgegossen.

K ALTE DUSCHE

Frisch gemahlener Kaffee wird – etwa

in einer speziellen Kanne mit Dauerfil-

ter – mit kaltem Wasser übergossen.

EILE MIT WEILE

Der umspülte Kaffee gibt nun

zahlreiche Geschmacksnuancen frei.

Idealerweise hat er vier Minuten Zeit.

Dann wird der Stempel mit Metallsieb

langsam Richtung Boden gedrückt.

NUR GEDULD

Die Mischung zieht dann acht bis

zwölf Stunden bei Raumtemperatur.

EINSCHENKEN UND GENIESSEN

Das Kaffeemehl wird im unteren Teil

der Kanne gehalten. Deshalb gelangen

hier auch die im Kaffee vorhandenen

Fette und Öle in die Tasse – im Gegen-

satz zum Filter-Aufguss.

EISK ALT SERVIERT

Auf Eiswürfeln oder mit Crushed

Ice schmeckt der fertige Cold Brew

besonders gut.

Mit Präzision und dem richtigen Zubehör holen Experten

das Beste aus der Bohne heraus. „Beim Aufbrühen mit

der Hand können wir die Aromen und die anderen guten

Geschmacksstoffe gleichmäßiger aus dem Kaffee extrahie-

ren. Es ist einfach, effektiv und ergibt einen hervorragenden

Kaffee“, bestätigt Annika Taschinski, Gründerin von elbgold

Röstkaffee.

Die beiden gängigsten Werkzeuge der Baristi sind

eben jener Handfilter (für Pour Over) und die Pressstem-

pelkanne (French Press). Der Handfilter sollte über eine

möglichst steile Trichterwand verfügen – das verstärkt die

Wasserbewegung beim Zubereiten. So mancher Barista

nimmt es ganz genau und arbeitet beim Aufgießen des

exakt temperierten Wassers gar mit einer Stoppuhr. „Die

Zubereitung eines Kaffees im Handfilter sollte nicht länger

als drei Minuten dauern. Sonst wird der Kaffee bitter“, so

Taschinski. Bilden sich Bläschen beim ersten „Pour Over“,

sind die Bohnen frisch. Der Kaffee wird dann nicht etwa

heiß, sondern eher warm bis lauwarm genossen.

LANGE AUFGUSSZEIT FÜR MEHR AROMA

Messen, abwiegen und timen spielen auch bei der French

Press eine wichtige Rolle. Der größte Unterschied zum

Handfilter: Das Kaffeepulver ist etwas grober gemahlen. Es

wird in der meist gläsernen French-Press-Kanne zunächst

mit der Hälfte des Wassers übergossen, umgerührt, dann

mit dem Rest des Wassers vermischt. Der Stempel wird

zunächst nur bis zum Wasserrand hinuntergedrückt, damit

das Pulver knapp unter Wasser bleibt. In den empfohlenen

rund vier Minuten lösen sich allerhand spannende Aromen

sowie Öle aus dem Pulver, die dem Kaffee einen kräftigeren

und volleren Geschmack geben. Am Ende muss der Stempel

ganz hinuntergedrückt werden, damit der Satz am Boden der

Kanne bleibt.

Eine dritte Aufgussmethode hat sich vor allem in den

USA etabliert und begeistert Kaffee-Fans im Sommer: Beim

Cold Brew werden die frisch gemahlenen Bohnen mit kaltem

Wasser übergossen und ziehen dann acht bis zwölf Stunden

lang bei Raumtemperatur. Dann werden sie gefiltert und

wahlweise mit Eiswürfeln, Wasser, kalter Milch, Sahne oder

Zucker serviert. Der so aufgebrühte Kaffee enthält deut-

lich weniger Koffein, Säure und Bitterstoffe und ist daher

bekömmlicher. Die lange Aufgusszeit setzt mitunter doppelt

so viele Aromen frei wie die Heißwasser-Methode – darunter

Früchte, Gewürze, Süßholz, Vanille oder Johannisbeere.

Alle drei Brühmethoden können mit dem richtigen Zu-

behör auch problemlos zu Hause zum Einsatz kommen. Wer

normalerweise nur auf Cappuccino schwört, wird erstaunt

sein, wie angenehm und komplex ein frisch mit der Hand

aufgebrühter schwarzer Kaffee aus Ruanda oder Äthiopien

schmecken kann – auch ohne Stoppuhr.

French Press

Cold Brew

75

Grad

8–12

Stunden

8–12

hours

4

Minuten

Dish

by WMF

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82